Queeres Netzwerk Heidelberg freut sich über erste Toilette für alle Geschlechter im Rathaus

– Es bleibt aber noch viel zu tun für queere Menschen in Heidelberg

Heidelberg, 1.12.2020. Das Queere Netzwerk Heidelberg arbeitet seit seiner Gründung vor vier Jahren an verschiedenen queeren Themen und versucht diese in die Heidelberger Stadtgesellschaft und vor allem auch in die Politik zu tragen.

Der Beitritt zum Rainbow Cities Network war der erste große sichtbare Erfolg dieser Bemühungen. Nach Jahren der erfolgreichen Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und der steten Sensibilisierungsarbeit, kann nun die Politik und Verwaltung zeigen, was sie für die queeren Menschen in der Stadt noch tun wird. Denn der Beitritt ist nur ein erster Schritt, hier ist noch viel Luft nach oben.

Dies wurde bei der coronabedingten Online-Version des diesjährigen Aktionstags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT*) deutlich. Hier wurden durch Einreichungen die wichtigsten Forderungen der Community dokumentiert. Diese sind:

  • Sichtbarkeit von queeren Identitäten/queerer Kultur/queeren Geschäften usw. im Stadtbild
  • Akzeptanz und Vielfalt als gemeinsame Werte öffentlichkeitswirksam in Heidelberg umsetzen
  • Repräsentation und Sichtbarkeit von queeren Menschen in Politik, Bildung und Kultur
  • Queere Begegnungsräume erhalten (Queer Festival) und schaffen (safer spaces) für Austausch, Treffen, Kultur- und Politikveranstaltungen
  • LSBTTIQ-feindliche Gewalttaten konsequenter aufnehmen und verfolgen
  • Prävention von queer-feindlichen Gewalttaten
  • Geschlechtsneutrale Toiletten, um trans Personen zu schützen
  • Namensänderung für Trans*-Personen erleichtern
  • regelmäßiges trans*-Schwimmen (z.B. 2h/ Monat exklusiv für trans* Menschen im Schwimmbad
  • Bürokratische Hürden für Regenbogenfamilien und trans Personen abbauen
  • Erhalt und Ausbau des Beratungsangebots für LSBTTIQ+-Personen
  • Bessere Zusammenarbeit mit den Heidelberger Hochschulen für die Belange von trans und non-binären Studierenden
  • Unterstützung und Schutz von queeren Jugendlichen in Schulen (v.a. trans*)
  • Ein sicheres Umfeld für queere Pädagog*innen
  • Erhalt und Ausbau der queeren Jugendarbeit und Schulaufklärung
  • Transparente Anlaufstellen für Schüler*innen in allen Heidelberger Schulen
  • Wettbewerb für Heidelberger Schulen zur Förderung von Akzeptanz und Vielfalt mit jährlicher Preisverleihung
  • Sensibilisierung in der Pflege

Wir freuen uns, dass nun der erste Schritt für die geforderte Einrichtung von Toiletten für alle Geschlechter gegangen wurde und der Oberbürgermeister in diesem Rahmen im Rathaus vergangene Woche die erste all gender Toilette ausgewiesen hat.

Wir sind gespannt auf die weiteren Ideen und Vorschläge aus der Verwaltung für die Umsetzung der Bedarfe der queeren Community Heidelbergs. Es ist toll, dass Heidelberg eine Stadt ist, die sich bis hoch in die Stadtspitze für die Rechte, Sichtbarkeiten und vor allem den Abbau von Diskriminierungen queerer Menschen einsetzt.

DAS SCHILD DES WC’S FÜR ALLE GESCHLECHTER

MATINÉE im Kino Gloria

11. Oktober 2020, ab 11:00 Uhr

First Step Award und Teddy Award-Gewinner:

FUTUR DREI

Deutschland 2018/2019 Spielfilm
Regie: Faraz Shariat

Anschließend Diskussion mit dem Hauptdarsteller Benjamin Radjaipour (nominiert als „Bester Nachwuchs“ für den Deutschen Schaulspielpreis 2020)
Moderation: Karen Nolte
Begrüßung: Danijel Cubelic, Leiter des Amtes für Chancengleichheit

 Filmkunsttheater Gloria

Hauptstraße 146, 69117 Heidelberg
Telefon: 06221 25319

Parvis (Benjamin Radjaipour) wächst als Kind der Millenial-Generation im komfortablen Wohlstand seiner Iranischen Einwanderer-Eltern auf. Dem Provinzleben in Hildesheim versucht er sich durch Popkultur, Grindr-Dates und Raves zu entziehen. Nach einem Ladendiebstahl leistet er Sozialstunden als Übersetzer in einer Unterkunft für Geflüchtete. Dort trifft er auf das iranische Geschwisterpaar Banafshe und Amon. Zwischen ihnen entwickelt sich eine fragile Dreierbeziehung, die zunehmend von dem Bewusstsein geprägt ist, dass ihre Zukunft in Deutschland ungleich ist.
In seinem kraftvollen, mit popkulturellen Referenzen gespickten, semibiografischen Debüt erzählt Faraz Shariat von der ersten, intensiven Liebe. Mit präzisem Gespür für soziale Zusammenhänge gibt er einen feinfühligen Einblick in die Erfahrungswelten deutscher Migrant*innen zwischen Fremdsein, Ausgrenzung und Bleiberecht und zeigt, wie das Ankommen auch bei nachfolgenden Generationen noch spürbar ist.Der Film ist ein gemeinsames Projekt von jungen queeren und post-migrantischen Niedersächsischen Filmschaffenden, Sozial- und Kulturarbeiter*innen sowie junger geflüchteter Menschen. Das Filmteam hat bei der Entwicklung und Gestaltung des Films mit Institutionen wie „Queer Refugees Deutschland“ oder „Schlau Hildesheim“ zusammengearbeitet.

Der Film wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem First Step Award und dem Teddy Award.

Der Eintritt ist frei.
Für den Besuch der Vorstellung ist eine Anmeldung an lsbttiq@heidelberg.de erforderlich unter Angabe des vollständigen Namens, der Anschrift und der Email-Adresse oder Telefonnummer aller teilnehmenden Personen einer Gruppe. Menschen mit chronischen respiratorischen Syndromen werden gebeten, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen; alles Weitere zu den hygienischen Vorsorgemaßnahmen folgt in einer Bestätigungsemail Ihrer Anmeldung.

Die Gesamtzahl der teilnehmenden Personen ist auf 38 begrenzt.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, Plus Rhein-Neckar e.V. und der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung.

Das Queeres Netzwerk Heidelberg organisiert die Veranstaltungsreihe „OPEN DYKES* – lesbisch, queer und sichtbar“ – in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Mosaik Deutschland e. V. aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

1. August 2020, 15:30 Uhr

OPEN DYKES*_Fahrrad-Demo „Dykes* on Bikes“

Treffpunkt Universitätsplatz

Die Route:
Universitätsplatz (Anfangskundgebung) ->
Grabengasse -> Marstallstraße -> Neckarstaden (Richtung Karlstor) -> Am
Hackteufel -> Hauptstraße -> Karlstraße -> Ingrimstraße -> Zwingerstraße
-> Kettengasse -> Friedrich-Ebert-Anlage -> Adenauerplatz ->
Kurfürstenanlage -> Poststraße -> Bergheimer Straße -> Thibautstraße ->
Schurmanstraße -> Neckarstaden -> Marstallstraße -> Universitätsplatz

Bitte denkt daran: Bringt euren Mund-Nasen-Schutz mit. Menschen mit chronischen respiratorischen Syndromen werden gebeten, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen.

Am 01.08.2020 finden die Aktionswochen ihren ersten Höhepunkt mit „Dykes* on Bikes“: Als Alternative zum Dyke*March findet dieses Jahr eine Fahrrad-Demonstration statt. Für Akzeptanz und Sichtbarkeit lesbischer, queerer und frauenliebender Frauen*.

Treffpunkt ist um 15:30 Uhr auf dem Universitätsplatz, von wo aus die Demonstration ab 16:30 startet und auch gegen 17:30 Uhr endet.Die genaue Route wird sobald wie möglich bekannt gegeben.Bei der Veranstaltung ist die Einhaltung aller Hygienevorschriften und Abstandsregelungen der Stadt Heidelberg Pflicht.

3. August 2020

OPEN DYKES*_Filmabend „Wild Nights with Emily“

Gloria & Kamera Filmkunsttheater, Hauptstraße 146, Heidelberg

AUSGEBUCHT
Voranmeldung unter lsbttiq@heidelberg.de erforderlich.
Die Gesamtzahl der teilnehmenden Personen ist auf 38 begrenzt.

Sichtbarkeit von lesbischer Selbstbestimmung und Emanzipation von Frauen* sollen im Rahmen des Alternativprogramms Open Dykes* – lesbisch, queer und sichtbar zum ausgefallenen Dyke* March Rhein-Neckar 2020 gestärkt und vorangebracht werden. Zum Dyke*March gehört es seit 2017, die Geschichte von Lesben* sichtbar zu machen:

Emily Dickinson, die wohl bedeutendste US-amerikanische Dichterin des 19. Jahrhunderts, wurde jahrzehntelang als verschrobene Einsiedlerin dargestellt, dazu wurden Briefe umadressiert und ihre Gedichte manipuliert. Schon die Lesbenbewegung der 1980er und 1990er entdeckte sie für sich. Jetzt zeigt der aktuelle Film von Madeleine Olnek ihre Leidenschaft und langjährige Beziehung zu Susan Gilbert mit viel Situationskomik.

Zur Einführung in den Film wirft Prof. Dr. Karen Nolte einen Blick ins 19. Jahrhundert und auf die Bedeutung von Emily Dickinson für die Lesbenbewegung. Im Anschluss freuen wir uns auf die Diskussion mit den Gästen.Prof. Dr. Karen Nolte ist Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg sowie ehrenamtlich im Vorstand der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung für queere Bewegungen.

Der Film wird im englischen Original mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Die Vorstellung beginnt um 19.00 Uhr in den Heidelberger Filmkunstkinos Gloria & Gloriette in der Hauptstraße 146, 69117 Heidelberg.Für den Besuch der Vorstellung ist eine Anmeldung an lsbttiq@heidelberg.de erforderlich unter Angabe des vollständigen Namens, der Anschrift und der Email-Adresse oder Telefonnummer aller teilnehmenden Personen einer Gruppe. Menschen mit chronischen respiratorischen Syndromen werden gebeten, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen; alles Weitere zu den hygienischen Vorsorgemaßnahmen folgt in einer Bestätigungsmail Ihrer Anmeldung.

6. August 2020, 18:00 Uhr

OPEN DYKES*_Diskussionsabend „Lesbisch, queer und (un-)sichtbar“

Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, Heidelberg

Eintritt frei, Spende willkommen.
Die Gesamtzahl der teilnehmenden Personen ist auf 80 begrenzt.

Für den Besuch der Veranstaltung ist eine Anmeldung an lsbttiq@heidelberg.de erforderlich unter Angabe des vollständigen Namens, der Anschrift und der Email-Adresse oder Telefonnummer aller teilnehmenden Personen einer Gruppe. Menschen mit chronischen respiratorischen Syndromen werden gebeten, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen; alles Weitere zu den hygienischen Vorsorgemaßnahmen folgt in einer Bestätigungsmail Ihrer Anmeldung.

In der Diskussionsrunde „Sichtbarkeit von lesbischen und queeren Frauen*“ mit anschließendem Loungeabend stellen mehrere Frauen* in Kurzinterviews die Lebensrealitäten, Bedürfnisse und Forderungen von lesbischen, queeren und frauenliebenden Frauen* vor.

7. August 2020, 19:00 Uhr

LIA ŞAHIN

Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, Heidelberg

20:00 Uhr Drag-Performance
20:30 Uhr Konzert Lia Şahin
Anschließend Zena Kollektiv bis 23:00 Uhr

Eintritt frei, Spende willkommen; diese Veranstaltung ist für Frauen*.

Für den Besuch der Veranstaltung ist eine Anmeldung an lsbttiq@heidelberg.de erforderlich unter Angabe des vollständigen Namens, der Anschrift und der Email-Adresse oder Telefonnummer aller teilnehmenden Personen einer Gruppe. Menschen mit chronischen respiratorischen Syndromen werden gebeten, nicht an der Veranstaltung teilzunehmen; alles Weitere zu den hygienischen Vorsorgemaßnahmen folgt in einer Bestätigungsmail Ihrer Anmeldung.
Die Gesamtzahl der teilnehmenden Personen ist auf 80 begrenzt.

Zum Abschluss von Open Dykes* treten im Karlstorbahnhof lokale Drag-Größen als Vorprogramm zum Konzert mit der Rapperin und Beatboxerin Lia Sahin auf.

„Lia Şahin ist die übliche beatboxende rothaarige deutsche Transgender Frau mit türkischem Migrationsvordergrund die es bevorzugt ein bunter Fleck im Hip Hop genannt zu werden.“ – So präsentiert sich die Hamburger Musikerin und Aktivistin Lia Şahin.

Beatboxend baut sie Brücken und damit auch die ein oder andere Barriere in den Köpfen der Menschen ab.

Im Vorprogramm des Konzerts ist bei der Drag (King)-Performance einiges geboten: Mit musikalischer Umrahmung gibt es die lokalen Drag-Größen Gordon Bleu und Phallamir auf der Bühne, die Geschlechterkonstrukte und Stereotype hinterfragen. In ihren Performances erobern Drag Kings für Frauen verbotenes Terrain und nehmen sich Raum, was als Angriff auf Männlichkeit gesehen werden kann. Dadurch reflektieren sie tatsächliche Ungerechtigkeiten und rütteln an patriarchalen Strukturen.

Im Anschluss gibt es das DJ-Kollektiv Zena zu hören: Das Besondere am Kollektiv ist die Sichtbarmachung von Frauen-, Trans*- und Non-Binary in der DJ-Welt und der Musikszene.


OPEN DYKES*_Vergangene Veranstaltungen


22. Juli 2020, 18:00 Uhr

OPEN DYKES*_Gleichberechtigung im Asylverfahren für lesbische und queere geflüchtete Frauen

Online-Veranstaltung über Facebook und Zoom

OPEN DYKES_Gleichberechtigung im Asylverfahren für lesbische und queere geflüchtete Frauen

Eine Verletzung der Freiheit der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität begründet in Deutschland ein Recht auf Asyl – trotzdem wird dieses Recht statistisch gesehen vor allem Schwarzen lesbischen und queeren Frauen* vorenthalten, die aufgrund ihrer Sexualität in ihren Heimatländern unter Unterdrückung und Verfolgung leiden. Dr. Mengia Tschalaer (Universität Bristol) hat im Rahmen ihrer Forschungen zu LSBTTIQ und Flucht in Deutschland festgestellt, dass diese Diskriminierung auf stereotypen Vorstellungen von lesbischer Sexualität beruht, die offensichtlich nicht mit den Lebensrealitäten der abgelehnten Asylbewerber_Innen übereinstimmen. Kaum berücksichtigt werden in den Asylentscheidungen auch Formen der Verfolgung und Gewalt wie Zwangsheirat, Vergewaltigung in der Ehe und häuslicher Gewalt, obwohl in Deutschland seit Ratifizierung der Istanbul-Konvention geschlechtsspezifische Gewalt als eine Verfolgung anerkannt ist und daher Flüchtlingsschutz gewährleistet werden soll.Was muss sich ändern, um die strukturelle Diskriminierung von Schwarzen lesbischen und queeren geflüchteten Frauen* abzubauen? Nach einem einführenden Vortrag durch Dr. Mengia Tschalaer diskutieren Monique Richards (Unicorn Refugees, PLUS Rhein-Neckar e.V.), Sara Schmitter (LeTRa), Margret Göth (Dipl.-Psychologin, PLUS Rhein-Neckar e.V.) in einer Online-Veranstaltung, welchen Konflikten sich Schwarze lesbische und queere Frauen* ausgesetzt sehen und welche Handlungsbedarfe bestehen, um tatsächlichen allen ihr Menschenrecht auf Asyl zu garantieren.Moderiert wird die Veranstaltung von der Vorstandsvorsitzenden des Hessischen Flüchtlingsrates Dr. des. Harpreet Kaur Cholia.Das Queeres Netzwerk Heidelberg organisiert die Veranstaltungsreihe „OPEN DYKES* – lesbisch, queer und sichtbar“ – in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Mosaik Deutschland e. V. aus Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.Weitere Informationen zu den Aktionswochen vom 22. Juli bis zum 7. August 2020 von und für lesbische, queere und frauenliebende Frauen gibt es unter www.queeres-netzwerk-hd.de.

Gepostet von Queeres Netzwerk Heidelberg am Mittwoch, 22. Juli 2020

Eine Verletzung der Freiheit der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität begründet in Deutschland ein Recht auf Asyl – trotzdem wird dieses Recht statistisch gesehen vor allem Schwarzen lesbischen und queeren Frauen* vorenthalten, die aufgrund ihrer Sexualität in ihren Heimatländern unter Unterdrückung und Verfolgung leiden. Dr. Mengia Tschalaer (Universität Bristol) hat im Rahmen ihrer Forschungen zu LSBTTIQ und Flucht in Deutschland festgestellt, dass diese Diskriminierung auf stereotypen Vorstellungen von lesbischer Sexualität beruht, die offensichtlich nicht mit den Lebensrealitäten der abgelehnten Asylbewerber_Innen übereinstimmen. Kaum berücksichtigt werden in den Asylentscheidungen auch Formen der Verfolgung und Gewalt wie Zwangsheirat, Vergewaltigung in der Ehe und häuslicher Gewalt, obwohl in Deutschland seit Ratifizierung der Istanbul-Konvention geschlechtsspezifische Gewalt als eine Verfolgung anerkannt ist und daher Flüchtlingsschutz gewährleistet werden soll.

Was muss sich ändern, um die strukturelle Diskriminierung von Schwarzen lesbischen und queeren geflüchteten Frauen* abzubauen? Nach einem einführenden Vortrag durch Dr. Mengia Tschalaer diskutieren Monique Richards (Unicorn Refugees, PLUS Rhein-Neckar e.V.), Sara Schmitter (LeTRa), Margret Göth (Dipl.-Psychologin, PLUS Rhein-Neckar e.V.) in einer Online-Veranstaltung, welchen Konflikten sich Schwarze lesbische und queere Frauen* ausgesetzt sehen und welche Handlungsbedarfe bestehen, um tatsächlichen allen ihr Menschenrecht auf Asyl zu garantieren.

Moderiert wird die Veranstaltung von der Vorstandsvorsitzenden des Hessischen Flüchtlingsrates Dr. des. Harpreet Kaur Cholia.

Die Veranstaltung findet am 22.07.2020 von 18-20 Uhr statt und ist über Zoom, erreichbar unter

https://us02web.zoom.us/j/83494542645?pwd=Zmt2NjdTMTU2OUtEQzh3ZEFnYXhFUT09

Meeting-ID: 834 9454 2645
Passwort: 355106,

und im Facebook-Livestream verfolgbar.

28. Juli 2020, 18:00 Uhr

OPEN DYKES*_Gemeinsames Plakate basteln

Breidenbach Studios, Hebelstraße 18, Heidelberg

Wir treffen uns und gestalten Plakate und Fahrrad-Dekorationen für die Demo am 1. August.Kommt vorbei, lernt andere queere Frauen und Supporter*innen kennen und lasst uns gemeinsam kreativ werden.

Gestern waren wir kreativ und haben fleißig Plakate und Fahrraddeko für die OPEN DYKES*_Fahrrad-Demo „Dykes* on Bikes“ am Samstag gebastelt. Die fertigen Ergebnisse könnt ihr dann ab 15:30 Uhr am Uniplatz bestaunen 💪🏳️‍🌈👩‍🎨 Seid dabei!

Am 17. Mai findet weltweit der „International Day Against Homo-, Bi-, Inter- and Trans*phobia“ (IDAHOBIT*) statt, also der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Trans*-Feindlichkeit.

Ziel des Aktionstages ist es, auf die Diskriminierung und Menschenrechtsverletzung gegen Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität aufmerksam zu machen und mehr Respekt ihnen gegenüber einzufordern. Zum sechsten Mal wurde dieser nun am 17.5.2020 in Heidelberg begangen.

Dieses Jahr wurde anlässlich des IDAHOBIT* aufgrund der Coronavirus-Pandemie eine digitale Aktionswoche vom 11. bis 17. Mai 2020 veranstaltet. Passend zur Bewerbung der Stadt Heidelberg um die Aufnahme in das „Rainbow Cities Network“ stand der IDAHOBIT* 2020 unter dem Motto #MyRainbowCity. Die Aktionswoche anlässlich des IDAHOBIT* 2020 wurde organisiert vom Queeren Netzwerk Heideberg in Kooperation mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Gefördert wurde das Projekt von Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“.

In der Aktionswoche gab es zahlreiche Veranstaltungen, die von den Gruppen des Queeren Netzwerks Heidelberg veranstaltet wurden. Im Laufe der Woche gab es vier digitale Vorträge und Diskussionsrunden, die sich mit Homo-, Bi-, Inter*- und Trans*-Themen befassten. So wurde bei der Veranstaltung der SPD Queer Rhein-Neckar mit den beiden Stadträtinnen Adrian Rehberger und Johannah Illgner über queere Sichtbarkeit in Zeiten von Corona gesprochen. Das Autonome Queerreferat der Verfassten Studierendenschaft an der Universität Heidelberg hat zu Vortrag und Fragerunde zum Thema Intergeschlechtlichkeit eingeladen. Bei der digitalen Talk-Runde des Queerfeministischen Kollektivs wurde dazu aufgerufen, queeren Menschen zuzuhören und ihren Erfahrungen Raum zu geben. Unter dem Titel „Drag me Home“ gab es ein spannendes Interview mit der Drag Queen Patricia Piccante und Drag King Gordon Bleu. Per Video wurden außerdem weitere Drag-Künstler_innen der Queer Weekend Lounge von PLUS vorgestellt. Zusätzlich veranstaltete die queere Jugendgruppe Heidelbergs, Queer Youth, ein Online-Quiz mit Gewinnspiel und der öffentliche Bücherschrank in der Neugasse wurde von der Lesbisch-Schwulen Geschichtswerkstatt Rhein-Neckar mit lesbischen und queerfeministischen Büchern bestückt. So konnten Interessierte sich über queerfeministische Literatur und Kultur der 70er, 80er, und 90er Jahre informieren.

Im analogen Raum wurde das Heidelberger Rathaus am vergangenen Wochenende mit Regenbogenfahnen, dem bekanntesten Symbol der queeren Bewegung, beflaggt. In der Stadt hingen über 100 Plakate verteilt, um auf die Aktionswoche aufmerksam zu machen.

Die Heidelberger*innen wurden außerdem dazu aufgerufen, ihre Wünsche für ihre Stadt als Rainbow City in Form von Videos und Fotos festzuhalten. Insgesamt wurden über 30 Beiträge eingesendet, aus denen dann ein Gesamtvideo erstellt wurde. Unter den Einsendungen waren Vertreter*innen der Parteien (SPD, Die Linke, Julis), des Migrationsbeirats der Stadt Heidelberg, Vertreter des Queer Festivals Heidelbergs und von zahlreichen queeren Gruppen und Beratungseinrichtungen aus der Region.

Das Gesamtvideo ist hier zu sehen:

Als Höhepunkt der Aktionswoche fand dann am Aktionstag selbst eine digitale Live-Kundgebung statt, mit einem Grußwort von Bürgermeister Wolfgang Erichson und Redebeiträgen von Annika Erb (Aidshilfe Heidelberg) und Ulli Biechele (PLUS Mannheim). Als Moderatorinnen waren Annika Teichmann und Johannah Illgner dabei.

Bürgermeister Wolfgang Erichson forderte in seiner Rede mehr Sicherheit und Schutz für LSBTTIQ+-Menschen vor Diskriminierung und Gewalt. Heidelberg müsse sich, insbesondere in Anbetracht der Bewerbung um die Aufnahme in das Rainbow Cities Netzwerk, mehr für den Schutz Betroffener einsetzen sowie durch queere Jugend- und Bildungsarbeit Aufklärung leisten. Auch forderte er einen stärkeren Einsatz der Stadtverwaltung zur Unterstützung von trans* Menschen und Regenbogenfamilien, die häufig mit bürokratischen Hürden konfrontiert sind: „Trotz der Ehe für Alle müssen Kinder von lesbischen und schwulen Paaren immer noch von einem der beiden Elternteile adoptiert werden. So lange sich die Bundesgesetzgebung hier nicht bewegt und nicht ändert, muss die Stadtverwaltung prüfen, welche bürokratischen Hürden wir abbauen können, um diesen Prozess freundlicher und vor allem wertschätzender zu gestalten.“

Zu sehen gab es außerdem einen Auftritt des Mannheimer Künstlers LEOPOLD und das Gesamtvideo aus allen Einsendungen. Zum Abschluss der Kundgebung gab es um 17.05 Uhr den digitalen „Rainbow-Flash“, mit Konfetti vor dem heimischen Computer, um ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen. Bei der Kundgebung waren über 50 Menschen live dabei.

Annika Erb, die für die AIDS-Hilfe Heidelberg aktives Mitglied im Queeren Netzwerk Heidelberg ist, zieht ein Resümee: „Wir wussten alle nicht, wie die digitale Aktionswoche und eine Online-Kundgebung ablaufen wird. Die Rückmeldungen während der Woche und auch heute zeigen es jedoch klar: Unsere Bemühungen waren erfolgreich. Wir konnten online mit unseren Videobeiträgen, Postings und Veranstaltungsankündigungen knapp 80.000 Menschen erreichen. Und das ist gut so, denn Sichtbarkeit von queeren Menschen ist gerade in der Krisen-Zeit wichtiger denn je und wir sind froh, dass wir den heutigen Aktions- und Gedenktag trotz der Einschränkungen gemeinsam begehen konnten. Wir danken an dieser Stelle auch noch ausdrücklich allen, die unsere Video- und Foto-Aktion unterstützt haben und sich so für den Schutz vor Homo-, Bi-, inter- und trans-Feindlichkeit stark machen.“

Auf Facebook findet ihr außerdem noch das gesamte Video der Kundgebung.