Am 15. Juni um 15 Uhr geht der Pride March Heidelberg los!

Wir gehen von der Schwanenteichanlage los (der Park vor der Stadtbücherei) und laufen über die kleine Plöck und Sofienstraße zur Hauptstraße! 

Beim Universitätsplatz beginnen wir dann mit unserer Kundgebung. In der Nähe wird es mit dem Rollstuhl zugängliche Toiletten geben.

Laufgruppen oder Infostände können per Mail an queerfeministisches.kollektiv.hd@gmail.com angemeldet werden.

Kommt bunt!

Die Kommunalwahl in Heidelberg am 9. Juni ist wichtig, um unsere Belange als queerer Community in der Stadt sichtbar zu machen: Bereits am 16. April folgten 11 Kandidierende der Einladung des queeren Netzwerkes zur Diskussionsrunde „Queer wählen!“ im Bürgerhaus Bahnstadt. In der zweistündigen Diskussionsrunde folgte ein konstruktiver Austausch, wie Vielfalt und die Sicherheit queerer Menschen in Heidelberg vor Diskriminierung gewährleistet werden kann.

Orientierungshilfe im Wahlkampf

15 Listen aus dem gesamten politischen Spektrum kämpfen nun um Stimmen. Um Orientierung unter diese Vielzahl an kandidierenden Listen zu schaffen, sammelte ein ehrenamtliches Team 20 Fragen mit den Belangen und Sorgen der Heidelberger LSBTIQ Gemeinschaft. Diese „Wahlprüfsteine“ umfassen fünf Bereiche:

  • Ausbau queerer Räume und Strukturen, etwa den „Queer Space“
  • Das Queerfestival
  • Bekämpfung von Hasskriminalität, welche auch in Heidelberg zunimmt
  • Queere Jugendarbeit, denn besonders minderjährige LSBTIQ Personen verdienen besondere Unterstützung
  • Queer-gerechte Gesundheit & Pflege, um Diskriminierung in der Pflege entgegenzutreten
  • Queere Geflüchtete (Refugees), welche auch über ihre queere Identität hinaus von Gewalt, Diskriminierung und Trauma betroffen sind.

Zehn Listen beantworteten die Wahlprüfsteine, die Liste „Die Heidelberger“ reagierte mit einem Gesamtstatement auf die Fragenliste, die Liste GAL nahm an der Diskussionsrunde teil, reichte jedoch bis zum Redaktionsschluss am 16. Mai keine Antwort ein.

Die Antworten wurden in vier Kategorien eingeteilt: Volle Zustimmung inklusive das Einbringen eigener Konzepte und Themen durch die Liste, einfache Zustimmung, Enthaltung bzw. unklare Antwort sowie Ablehnung. Für die Social-Media Posts wurde aus den Einzelfragen jedes Wahlprüfsteines ein Mittelwert gebildet.

Wahltag: 9. Juni. Aufruf zur Wahl!

In den vergangenen Jahren stiegen Hasskriminalität gegen LSBTIQ Personen deutlich an. Umso wichtiger ist es, am 9. Juni zur Kommunal- und Europawahl zu gehen. Nutzen Sie Ihre Stimme für Parteien, welche sich für Demokratie und Vielfalt einsetzen!

Die Ergebnisse

Die Debatte „Queer wählen“ als Video

Die Antworten im Detail

Hier siehst du eine Übersicht aller gestellten Themenbereichen und unsere Einschätzung der Antworten. Du kannst auf das Bild klicken, um dir das Bild in voller Größe anschauen zu können.

Nachfolgend findest du zu jeder Frage die einzelnen Antworte der Parteien. Auch hier gilt wieder, um die Antworten in voller Größe zu sehen kannst du auf die Bilder klicken und dir die Antworten im Detail anschauen.

Ausbau LSBTIQ Koordination

Frage 1: Setzen Sie sich für einen personellen und strukturellen Ausbau der LSBTIQ Koordinationsstelle im Amt für Chancengleichheit mit einer weiteren Vollzeitstelle ein?

 

Pride March

Frage 2: Werden Sie den Pride March Heidelberg dabei unterstützen eine institutionelle Förderung durch die Stadt Heidelberg zu erhalten? 

 

Queer Space

Frage 3: Befürworten Sie die Fortsetzung der Unterstützung des Queer Space Heidelberg im Doppelhaushalt 2025/26?

 

Queer Space Ausbau

Frage 4: Befürworten Sie eine Verstetigung des wichtigen Angebotes Queer Space mit einem Raumangebot über den Alten Karltorbahnhof hinaus?

 

Queer Festival 

Frage 5: Werden Sie final die seit 2020 versprochene Förderung des Queer Festivals erbringen, um es nachhaltig mit seinen niedrigschwelligen Angeboten zu sichern?

LSBTIQ Geschichtsforschung

Frage 6:  Werden Sie Forschung und Bildungsangeboten (z.B. Ausstellungen) zur Heidelberger
LSBTIQ und feministischen Geschichte fördern?

Meldestelle Hasskriminalität

Frage 7: Befürworten Sie die Einführung einer Meldemöglichkeit bei der Stadt Heidelberg für
Hasskriminalität in Heidelberg, um Queerfeindlichkeit, Rassismus, Islamfeindlichkeit,
Antisemitismus und Sexismus besser zu erfassen?

 

Anti-Gewaltarbeit

Frage 8: Unterstützen Sie den raschen Ausbau der Anti-Gewaltarbeit der Beratungsstelle PLUS?

Bekämpfung Hasskriminalität

Frage 9: Welche Maßnahmen werden sie ergreifen, um Bekämpfung von Hasskriminalität zu erreichen? 

 

Schulworkshops zur Vielfalt

Frage 10:  Unterstützen Sie eine Erhöhung der Förderung von PLUS, um mehr Schul- und Fachkräfte-Workshops zur Förderung der Vielfalt von sexueller Orientierung und Geschlecht anzubieten?

 

Queer Youth

Frage 11: Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die Fördermittel für Queer Youth in Heidelberg erhöht werden, um den Ausbau von Gruppenangeboten als sicherere Räume für queere Schüler*innen zu ermöglichen? 

Rainbow City Kids 

Frage 12: Werden Sie sich aktiv dafür einsetzen, Queer Youth Heidelberg als einen sicheren Ort für queere Jugendliche auszubauen und die Fachstelle Rainbow City Kids Heidelberg zu unterstützen, um Gruppenangebote für queere Schüler*innen zu begleiten und die Akzeptanz von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in allen Lebensbereichen von Kindern und Jugendlichen zu fördern?

 

Fördermittel queere Jugendkultur

Frage 13: Befürworten Sie die regelmäßige Einrichtung eines Fördertopfes, um jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, eigene Projekte zu initiieren, einschließlich solcher, die die Bedürfnisse und Anliegen queerer Jugendlicher berücksichtigen?

 

Sensibilisierung Queer im Alter

Frage 14: Befürworten Sie eine Förderung einer grundlegenden Sensibilisierung und Zertifizierung zu queeren Aspekten in der Pflege für städtisch kofinanzierte Anbieter*innen durch PLUS?

 

Zertifizierung queerer Pflege

Frage 15: Befürworten Sie einen zusätzlichen Etat für die queersensible Zertifizierung von Pflegeeinrichtungen?

 

Sexuelle Gesundheit

Frage 16: Unterstützen Sie einen Ausbau Präventionsarbeit zur sexuellen Gesundheit an Schulen und Jugendeinrichtungen, z.B. durch die Aidshilfe Heidelberg?

Queer Refugees Save Haven

Frage 17: Der Migrationsbeirat der Stadt Heidelberg und der Runde Tisch für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt fordern die freiwillige Aufnahme von besonders vulnerablen queeren Geflüchteten im PHV. Unterstützen Sie diese Initiative?

 

Schutzwohnungen queere Geflüchtete

Frage 18: In Anbetracht der besonderen Risiken, denen queere Menschen mit Fluchterfahrung im Asylprozess und in Gemeinschaftsunterkünften ausgesetzt sind, befürworten Sie die Einrichtung kommunaler Schutzwohnungen speziell für diese Gruppe in Heidelberg?

Sozialarbeit queere Geflüchte

Frage 19: Befürworten Sie daher eine Erhöhung der Förderung von PLUS, um spezifische Beratungs- und Gruppenangebote für queere Menschen mit Fluchterfahrung in Heidelberg zu ermöglichen, als Teil eines umfassenden kommunalen Schutzkonzepts?

 

Sensibilisierung in Flüchtlingsarbeit

Frage 20: Befürworten Sie die Bereitstellung von Mitteln, sodass PLUS wieder Personalschulungen für Mitarbeiter*innen in Unterkünften für geflüchtete Menschen ermöglichen kann?

 

Falls die Bilder nicht ausreichend sind, so kannst du auch alle Ergebnisse in diesem Excel-Sheet anschauen.

Bitte auf folgenden Link klicken: https://docs.google.com/spreadsheets/d/1F6kdgP6TedLMQq1GR4aZuJMLWECdkWRG3ZieW2h8xiA/edit?usp=sharing

Wir begehen wieder gemeinsam den Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Ace-, Lesbo-, Trans-, Inter- und Queer-Feindlichkeit. Wir laden ab 15 Uhr zum Straßenfest mit Infoständen, Quiz und Reden (zu den Themen Jugend, Asyl und Transrechte) am Anatomiegarten ein. Nach einer Regenbogenaktion um 17:05 Uhr lässt die Community den Tag mit Getränken und Snacks am Queer Space Heidelberg ausklingen.


Das Queeres Netzwerk lädt ein zur Veranstaltung “Queer wählen! – Eure Stimme für
ein vielfältiges Heidelberg!”. Kandidierende für den Gemeinderat diskutieren
gemeinsam mit dem Publikum, um ein buntes und diverses Heidelberg zu gestalten.

Am 9. Juni findet die Kommunalwahl in Heidelberg statt. Eine Gelegenheit, die Zukunft
unserer Stadt mitzugestalten! Insbesondere die Stimmen der queeren Gemeinschaft
spielen eine bedeutende Rolle, da sie wichtige Themen im Gemeinderat vertreten. Von
der Sicherheit öffentlicher Räume bis hin zur Bekämpfung von Hasskriminalität – die
Entscheidungen der Stadtpolitik beeinflussen maßgeblich das tägliche Leben.

Kommunalpolitik ist wichtig für die Unterstützung der queeren Community
Die Kommunalpolitik spielt für die queere Gemeinschaft eine entscheidende Rolle. Umso
wichtiger ist es, ihre Stimmen im Wahlkampf hörbar zu machen. Die Stadtpolitik
beeinflusst viele Aspekte des queeren Lebens, von der Schaffung von Räumen für Kultur
bis hin zur Unterstützung von Beratungsstellen und der Bekämpfung von Hasskriminalität.
Deshalb lädt das Queere Netzwerk Heidelberg die lesbische, schwule, trans, inter, nicht
binäre und agender Personen – die gesamte queere Community aus Heidelberg zum
Austausch mit den Kandidierenden ein.

Veranstaltung baut Brücken zwischen Kandidierenden und queerer Gemeinschaft
Die Diskussionsrunde bietet die Gelegenheit, Fragen direkt an die Kandidierenden zu
richten. Das Publikum erfährt, wie die Politik die nächsten fünf Jahre gestaltet werden soll
und welche konkreten Maßnahmen für ein vielfältiges Heidelberg geplant sind. Das
queere Netzwerk stärkt. Wir laden am Dienstag, den 16. April 2024 um 19 Uhr herzlich zur
Diskussionsrunde mit den Kandidierenden ein. Diese Veranstaltung findet im Saal des
Bürgerhauses Bahnstadt am Gadamerplatz 1
, direkt an der Tramhaltestelle Gadamerplatz,
statt. Alle Interessierten sind herzlich wilkommen, um Ihre Anliegen zur Sprache zu
bringen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig. Die Veranstaltung ist stufenlos erreichbar,
mehr Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie hier. Weitere Details zur Veranstaltung
folgen auf dieser Webseite.

Queere geflüchtete Menschen brauchen nach wie vor und mehr denn je unsere Unterstützung. Schon im März 2023 wurden beim Runden Tisch Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Stadt Heidelberg dazu Forderungen an den Gemeinderat Heidelberg beschlossen (siehe unten). Mit dem folgenden, offenen Brief möchten wir an diese Forderungen erinnern und darauf aufbauend den Gemeinderat auffordern, aktiv zu werden.

Ihr könnt helfen, in dem ihr den offenen Brief an den Gemeinderat teilt und auf unsere Forderungen aufmerksam macht. Danke!

26.03.2024
Offener Brief „Rainbow Safe Haven Heidelberg“
Sehr geehrte Stadträt*innen,

die Situation von queeren Menschen verschlechtert sich aktuell weltweit, weshalb sich queere Menschen gezwungen sehen, aus ihren Herkunftsländern zu fliehen. Sie suchen u.a. Schutz in Deutschland. Doch auch hier sind sie erstmals oft nicht in Sicherheit, die notwendigen Schutzbedarfe werden auch in Baden-Württemberg immer noch nicht hinreichend berücksichtigt. Das Queere Netzwerk Heidelberg rückt daher die Unterstützung queerer Geflüchteter in Heidelberg nochmals in den Mittelpunkt und macht auf die für Heidelberg daraus entstehenden Handlungsnotwendigkeiten aufmerksam. Es ist an der Zeit, dass Heidelberg sich zu seiner Verantwortung als Mitglied des Rainbow Cities Netzwerk und des Bündnis Städte Sicherer Häfen bekennt und queere geflüchtete Menschen dabei unterstützt, einen sicheren Hafen in Deutschland zu finden!

In vielen Gesellschaften nimmt die Verfolgung und Ausgrenzung queerer Menschen derzeit wieder zu. Queeren Menschen droht staatliche Verfolgung, in vielen Ländern drohen ihnen Gewalt durch die Familie, der öffentliche Raum ist von Hassreden bestimmt und Hassgewalt wird nicht aufgeklärt. Ihnen wird einfach die Mitbürgerschaft aufgekündigt. Beispiele jüngster Entwicklungen sind Russland, wo der Oberste Gerichtshof Ende 2023 entschied, dass zur Bekämpfung „extremistischer Aktivitäten“ die „internationale LGBT-Bewegung“ als extremistisch einzustufen und ihre Aktivitäten in Russland zu verbieten sind. In China musste letztes Jahr nach 15 Jahren das Beijing LGBT Center als letzte große NGO die Pforten schließen. In Nigeria wurden im letzten August 200 Männer festgenommen, weil sie im Privaten eine „Schwulenhochzeit“ gefeiert hätten; ihnen drohen bis zu 14 Jahre Haft. In Uganda wurde die erneute Verschärfung des Gesetzes gegen Homosexualität verabschiedet. In Afghanistan hat seit dem Abzug der internationalen Truppen der dschihadistische Staat das Ziel, alle lsbtiq+ Menschen im Land zu vernichten.

Vor diesem Hintergrund beschloss bereits im März 2023 der Runde Tisch Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt Heidelberg sowie im Oktober 2023 der Heidelberger Migrationsbeirat eine Aufforderung an den Gemeinderat zur aktiven Unterstützung von lsbtiq+ Geflüchteten. Darin wurde die besondere Relevanz einer aktiven Unterstützung queerer Geflüchteter auch in Heidelberg betont, denn queere Menschen gehören in Deutschland noch immer zu der am wenigsten sichtbaren und am meisten gefährdeten Personengruppe innerhalb des Asylsystems. Gleichzeitig besteht für Heidelberg als Standort des Ankunftszentrums PHV sowie als Mitglied des Rainbow Cities Netzwerkes und des Bündnis Städte Sicherer Häfen eine besondere Verpflichtung aktiv zu werden und Lösungen zu finden.

Als Heidelberger Community arbeiten wir seit Jahren daran, die Lage geflüchteter queerer Menschen in der Region zu verbessern. In unserer täglichen Arbeit erleben wir, dass queere Geflüchtete mehr Unterstützung benötigen. Wir fordern den Gemeinderat Heidelberg daher auf, die notwendigen Entscheidungen zu beschließen, damit ein sicheres Ankommen queerer Geflüchteter in Heidelberg gewährleistet ist. Heidelberg soll ein Rainbow Safe Haven werden.

Unsere konkrete Forderung lautet: Der Gemeinderat soll die Verwaltung beauftragen, ein Konzept für die Aufnahme besonders vulnerabler queerer Geflüchteter nach Heidelberg zu entwickeln und umzusetzen. Dieses Konzept muss die freiwillige Aufnahme queerer Geflüchteter, zusätzlich zu der allgemeinen Verteilungsquote Asylsuchender, sowie die Einrichtung einer Schutzwohnung und das Vorhalten von ausreichend Kapazitäten für ein spezialisiertes Beratungsangebot für die Neuankommenden beinhalten.

Wir wünschen uns, dass queere geflüchtete Menschen nicht mehr so wie im folgenden Zitat über ihr Ankommen in Deutschland berichten müssen: „Unsere ständigen Bitten, uns in Schutzräume für LGBT Menschen oder in größere Städte zu verlegen, finden leider kein Gehör und keine Hilfe von niemandem.“ Stattdessen wünschen wir uns, dass queere Menschen nach ihrer Flucht in Heidelberg die notwendige Unterstützung erhalten, um ein selbstbestimmtes Leben ohne Angst vor Diskriminierung und Gewalt beginnen zu können.

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Stärkung und der Ausbau bereits vorhandener Hilfestrukturen, wie beispielsweise der Angebote von Plus Rhein-Neckar e.V.: „Ich glaube, ich hatte Glück, dass ich PLUS kennengelernt habe. Sie haben mir sehr mit ihrer Unterstützung beim Asylprozess und den Aktivitäten, an denen ich teilnehmen konnte, geholfen. Es hat mir sehr geholfen zu verstehen, dass ich nicht alleine bin. So konnte ich mich Schritt für Schritt erholen und an ein neues Leben gewöhnen.“ (Sharin* [Name geändert], Iraner)

Mit freundlichen Grüßen,
Queeres Netzwerk Heidelberg

14.03.2023 Runder Tisch Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt Stadt Heidelberg
Beschluss „Aufforderung zur aktiven Unterstützung von lsbtiq+ Geflüchteten“

Aufforderung zur aktiven Unterstützung von lsbtiq+ Geflüchteten
Stadt Heidelberg für lsbtiq+ Geflüchtete
Der Runder Tisch sexuelle und geschlechtliche Vielfalt der Stadt Heidelberg sowie der Migrations-
beirat Heidelberg blicken weiterhin mit großer Sorge auf die Situation von lsbtiq+ Geflüchteten in
Baden-Württemberg, aber auch in Heidelberg und in der Region. Landesstrukturen zum Schutz
von lsbtiq+ Personen fehlen weiterhin. Im Ankunftszentrum PHV ist die Situationen für queere
Geflüchtete weiterhin schwer zumutbar. Als Mitglied des Rainbow Cities Netzwerkes fordern wir
die Stadt Heidelberg auf ein deutliches Zeichen für den dezidierten Schutz und die Unterstützung
lesbischer, schwuler, bisexueller, trans, inter und queerer Geflüchteter zu setzen.

Konkret braucht es in Heidelberg
(1) Beschluss und Umsetzung eines kommunalen Gewaltschutzkonzepts für lsbtiq+ Geflüch-
tete und andere besonders schutzbedürftige Geflüchtete unter Einbeziehung der Fachbera-
tungsstellen und Interessensverbände der Betroffenen.
Dieses sollte ausreichenden Schutz für lsbtiq+ Geflüchtete in kommunalen Unterbringungen
beinhalten. Ermöglich wird dies durch lsbtiq+ spezifische Unterbringung wie z.B. in queere
Wohngemeinschaften, Information und Anbindung an die Community, Weiterbildung der
Mitarbeitenden. Mindestens jedoch die Garantie der Umsetzung der auf Bundesebene emp-
fohlenen Mindeststandards für Gemeinschaftsunterkünfte.

(2) Kommunale Aufnahme von lsbtiq+ geflüchteten Personen mit besonderen Vulnerabilitä-
ten im Rahmen der Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Geflüchteten in Heidelberg
auf Anfragen von Fachberatungsstellen und/oder dem Regierungspräsidium (auch im Rah-
men der vorläufigen Unterbringung).

(3) Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für das in den vorläufigen Unterkünften tätige Per-
sonal z.B. Beratung, Dolmetschende, Security sowie in Verwaltung bspw. Ausländerbehörde.
(4) Unterstützung von Beratungs- und lsbtiq+ Community-Angeboten für geflüchtete Men-
schen und andere Beratungsstellen für besonders schutzbedürftige Geflüchtete sowie nach-
haltige Förderung der queeren Fachberatungsstelle PLUS in deren Arbeit mit Geflüchte-
ten

(5) Einbindung der lokalen Unterstützungsstrukturen für Geflüchtete bei der Planung des
neuen Ankunftszentrums in Heidelberg. Dabei ist es notwendig, dass bei der Stadtteilpla-
nung des PHV die Bedarfe von queeren Geflüchteten wie auch anderer besonders zu schüt-
zender Geflüchteter mitgedacht werden.

Zudem braucht es die Stimme der Stadt Heidelberg auf Landesebene
– Berücksichtigung der spezifischen Schutzbedarfe von lsbtiq+ Geflüchteten und anderen
besonders schutzbedürftigen Geflüchteten bei der Unterbringung in Landeseinrichtungen.
– Vertretung des Anliegens der Heidelberger queeren Community auf Landesebene durch
Vertretungen der Stadt, den Mechanismen zum Schutz von lsbtiq+ Geflüchteten umfänglich
umzusetzen.